Azubi on the road - Außendienstfahrt
Neugier trifft Erfahrung!
Auszubildende bei FAHL, die den Beruf „Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandel oder im Gesundheitswesen erlernen, tauschen zum Ende ihrer Ausbildung den Bürostuhl gegen den Beifahrersitz und hospitieren einen Monat bei unseren Außendienstkollegen. Dabei heißt es: Theorie trifft Praxis mit jeder Menge spannender Einblicke. SCHON GEHÖRT? hat eine Auszubildende und einen Außendienstkollegen gebeten, uns ein bisschen über diese Zeit zu erzählen.
Jessica, du bist jetzt im dritten Lehrjahr deiner Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau. Wie hast du die Außendienstmitfahrt erlebt – was ging dir dabei durch den Kopf?
Jessica Becker: Für mich als Auszubildende war die Mitfahrt ein ganz neuer und aufregender Eindruck. Ich war neugierig darauf, wie der Arbeitsalltag eines Außendienstmitarbeiters aussieht. Welche Aufgaben und Herausforderungen sie täglich haben. Eigentlich hatte ich keine besonderen Erwartungen, aber es war eindrucksvoll zu beobachten, wie viel Verantwortung die Außendienstmitarbeiter tragen und wie vielfältig ihre Aufgaben sind. Ich fand es besonders spannend, wie man direkt mit den Patienten und Pflegekräften am Ort des Geschehens in Kontakt tritt und welche entscheidende Rolle unsere Produkte in ihrem Alltag spielen.
Du bist unbefangen in die Mitfahrt gegangen, ohne besondere Vorstellungen. Hat dich trotzdem etwas überrascht?
Jessica Becker: Was mich überrascht hat, war die Vielseitigkeit der Aufgaben. Es ist nicht nur das Besprechen von Produkten, sondern auch die Aufmerksamkeit gegenüber individuellen Patientenbedürfnissen und die enge Zusammenarbeit mit Pflegekräften und Ärzten.
Alexander, du bist schon seit 2018 bei FAHL im Außendienst tätig. Bei dir fahren immer mal wieder Azubis mit. Wie verhalten sie sich, wenn sie das erste Mal mit dir mitfahren?
Alexander Althoff: Am Anfang oft noch zurückhaltend, aber am Ende sehr aufgeschlossen – das finde ich jedes Mal faszinierend. Viele Azubis wissen vorher gar nicht genau, was sie draußen im Außendienst erwartet. Aber sobald sie Einblicke in unsere Arbeit und den Einsatz unserer Produkte im Alltag bekommen, verändert sich ihre Sichtweise. Was mich besonders freut: Das Interesse ist immer da – auch wenn man es anfangs vielleicht nicht direkt merkt. Sobald das Eis gebrochen ist, stellen sie mehr Fragen, bringen eigene Eindrücke ein und sind mit echter Neugier dabei.
Welche besonderen Begegnungen sind dir in Erinnerung geblieben, die deiner Meinung nach Eindruck auf Jessica gemacht haben?
Alexander Althoff: Als wir den ersten Patienten zu Hause besucht haben habe ich gleich gemerkt, dass Jessica das beeindruckt hat. Das hat bei ihr glaube ich den Knoten im Kopf gelöst und ihr wurde klarer, was wir im Außendienst so machen oder auch leisten. Auch der Austausch mit den Pflegekräften schien bei ihr Eindruck zu machen. Das erlebe ich eigentlich immer wieder bei den jungen Leuten, in deren Ausbildungszeit Patienten und auch Pflegekräfte eher abstrakt sind. Sie wissen natürlich, für wen die Produkte sind. Aber wenn sie einem Patienten tatsächlich begegnen und miterleben, welche Herausforderungen er bewältigen muss, und wie unsere Produkte dabei helfen können, dann ist das eigentlich immer sehr eindrücklich. Hinzu kommt noch, dass ich viele Wachkomapatienten betreue. Für mich sind gerade diese Patienten ein großer Gewinn. Ihre Schicksale sind maximal beeindruckend, und machen die eigenen Probleme deutlich kleiner. Ich glaube den gleichen Effekt haben sie auf Jessica ausgeübt.
Jessica Becker: Ja, genau! Bei meinen Fahrten im Außendienst habe ich die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten im Bereich Tracheostomaversorgung wahrgenommen. Es geht nicht nur um die Auswahl der richtigen Produkte, sondern auch um individuelle Anpassung und Betreuung. Die Anforderungen der Patienten sind häufig sehr spezifisch und hängen stark von ihrem Zustand sowie ihren persönlichen Erfahrungen ab. Mir wurde klar, wie sehr es den Betroffenen hilft, wenn man sich ihrer Probleme annehmen und ihnen tatsächlich wirksame Lösungsansätze anbieten kann. Durch diese unmittelbare Kommunikation hat sich meine Perspektive auf die Bedürfnisse der Patienten gewandelt, da ich nun ein viel größeres Verständnis für ihre alltäglichen Herausforderungen habe.
Beschreibt bitte, wie Innen- und Außendienst zusammenarbeiten.
Jessica Becker: Während meiner Mitfahrt habe ich die Bedeutung der Kooperation zwischen Vertriebsinnendienst und Außendienst erkannt. Der Außendienst kümmert sich um den direkten Kundenkontakt, beantwortet Fragen und liefert Rückmeldungen zu Produkten. Der Vertriebsinnendienst hingegen ist für organisatorische Tätigkeiten zuständig, wie etwa die Koordination von Bestellungen und Lieferungen. Der Außendienst hält den Innendienst über besondere Kundenwünsche oder Schwierigkeiten auf dem Laufenden, während dieser dafür verantwortlich ist, dass die Bestellungen zeitnah bearbeitet werden. Durch die enge Kommunikation zwischen beiden Abteilungen wird eine optimale Kundenbetreuung sichergestellt und Probleme können schnell gelöst werden.
Alexander Althoff: Die Teamarbeit möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben. Manchmal erinnert es mich an die Fußball Weltmeister Truppe von 2014. Alle sind individuell und einzigartig aber als Team sind wir nahezu unschlagbar. Jeder oder jede hat seine oder Ihre Stärken und alle wissen genau, wen sie wann anrufen müssen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Zum Beispiel hat ja ein Patient aus dem Ruhrgebiet ganz andere Anforderungen als einer aus der Eifel. Eine super Ergänzung! Da bin ich besonders stolz drauf.
Jessica, was würdest du zukünftigen Azubis über diese Zeit berichten?
Jessica Becker: Meiner Meinung nach sollten angehende Auszubildende die Mitfahrten unvoreingenommen angehen und sich tatsächlich auf die Erfahrungen vor Ort einlassen. Es bietet sich hervorragend an, die theoretischen Inhalte der Ausbildung mit der Praxis zu verknüpfen. Es eröffnet sich ein äußerst wertvoller Blick auf die Bedeutung der handelnden Personen.
Alexander, was würdest du zukünftigen Azubis über deine Arbeit erzählen?
Alexander Althoff: Es ist schwer zu beschreiben, da unser Job sehr vielfältig ist. Im Grunde ist mein Job eine Kombination aus Beratung, Anleitung z. B. der Pflege oder Angehörigen und Verkauf. Aus meiner persönlichen Geschichte kann ich vielleicht ein Beispiel bringen: Ich habe Einzelhandelskaufmann gelernt. Meine Eltern hatten ein Lebensmittelgeschäft, das war für mich die Welt. Die Krankenpflegeausbildung hat mir die Tür zu einer neuen Galaxie geöffnet. Der nächste logische Schritt war dann, diese beiden Welten zu verbinden, und das ist, etwas vereinfacht ausgedrückt, der Außendienst bei einem Leistungserbringer und Hilfsmittellieferanten.


