Das logopädische Team

Unterstützende Therapien für laryngektomierte, tracheotomierte und beatmete Patienten.

Die Firma Andreas Fahl Medizintechnik-Vertrieb GmbH hat sowohl in der Niederlassung Berlin als auch am Hauptsitz Köln jeweils eine eigenständige Abteilung für Logopädie gegründet. Unser dynamisches Team aus engagierten und kompetenten Logopädinnen legt seine Schwerpunkte auf die Diagnostik, Therapie und Beratung tracheotomierter, beatmeter und laryngektomierter Patienten sowie deren Angehöriger.

Durch ihre langjährige Berufserfahrung, regelmäßige Teilnahmen an fachspezifischen Fortbildungen, dem regen informellen Austausch innerhalb des Teams, und auch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufsgruppen, ist eine qualifizierte, effiziente und individuelle Therapie gewährleistet. Besonders die logopädische Begleitung von Schwersterkrankten gehört zu ihren Stärken.

Wenn nicht in der zugelassenen Praxis, arbeiten unsere Logopäden in Intensiv-Pflegereinrichtungen, Beatmungs-WGs oder Kliniken und engagieren sich auch besonders für die  Vermittlung von Fachwissen für  Pflegekräfte, Angehörige sowie andere involvierte Therapeuten.

In den Regionen Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen werden bereits viele Patienten nach diesem Konzept und in der Kooperation mit den Kollegen aus dem Außendienst zielorientiert versorgt.

Die Rehabilitation laryngektomierter, tracheotomierter und beatmeter Patienten ist sehr komplex und umfasst mehrere Teilgebiete. Jeder Patient ist individuell zu betrachten, denn je nach Grunderkrankung, Auswirkung und Bedarf, sind unterschiedliche, rehabilitative Maßnahmen erforderlich. Nicht selten wiederholen sich aber typische Problemstellungen. Die häufigsten Probleme und deren Lösungen finden Sie hier zusammengefasst:

Der Schluckvorgang des Patienten scheint betroffen zu sein. Wie reagiert man bei Schluckstörungen?
Schluckrehabilitation

  • Unter Schluckstörungen versteht man Schwierigkeiten oder sogar das Unvermögen Speichel, Nahrung und/oder Flüssigkeiten sicher und effektiv herunterzuschlucken. Je nach Schweregrad kann eine Aspiration auftreten, welche das Eindringen von flüssigen und/oder festen Stoffen in die unteren Atemwege beschreibt.
  • Ziele der Therapie sind unter anderem die Verbesserung der Schluckfrequenz, Kräftigung der am Schlucken beteiligten Muskeln sowie die Verbesserung der Schutzmechanismen (Räuspern/Husten).
Blick in eine gefensterte Trachealkanüle

Welche therapeutischen Ansätze spielen eine Rolle bei Trachealkanülenträgern?
Trachealkanülenmanagement

  • Die Tracheotomie beschreibt die Eröffnung der Luftröhre. Dies wird erforderlich, um die Atmung des Patienten zu sichern. Zudem dient sie bei schweren Schluckstörungen dem Schutz der tiefen Atemwege vor Aspiration.
  • Die Inhalte der logopädischen Therapie orientieren sich an der Indikation der Trachealkanüle. Es wird schrittweise daran gearbeitet, die physiologischen Schluck-, Atem- und Hustenfunktionen möglichst wiederherzustellen. Das Sprechen, die Atmung sowie das Schlucken mit Trachealkanüle spielen eine zentrale therapeutische Rolle. Ziele sind die die Lenkung des Ausatemluftstroms über die physiologischen oberen Atemwege, um die Phonation und Artikulation zu ermöglichen, die Muskulatur aufrechtzuerhalten und zu stärken. Außerdem die Verbesserung des Schluckens und die Verbesserung der Sensibilität.

Wie unterstützen wir den Beatmungs- und Entwöhnungsprozess?
Beatmungsmanagement

  • Die maschinelle Beatmung hat sich aufgrund der Vielzahl moderner Respiratortechnologien und unterschiedlicher Beatmungsmöglichkeiten zu einer sehr anspruchsvollen therapeutischen Maßnahme entwickelt.
  • In enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufsgruppen unterstützen Logopäden den Beatmungs- sowie Entwöhnungsprozess durch atemtherapeutische Maßnahmen, optimiertes Trachealkanülenmanagement, Schluckrehabilitation und ein adäquates Sekretmanagement.

Was kann bei vermehrter Schleimproduktion in den Atemwegen helfen?
-Sekretmanagement!

  • Aus unterschiedlichen Gründen kommt es bei tracheotomierten wie auch laryngektomierten Patienten oft zu einer verstärkten und veränderten Sekretion im Atemtrakt. Außerdem haben sie allgemein einen eingeschränkten Hustenstoß. Dies macht ein effektives Sekretmanagement nötig, um Folgeerscheinungen wie Infektionen der unteren Atemwege oder eine erschwerte Dekanülierung (die Entwöhnung von der Trachealkanüle) zu verhindern. Entscheidend ist bereits die richtige Auswahl der Trachealkanüle.
  • Selbstverständlich sind zusätzliche Maßnahmen wie Physiotherapie, Atemtherapie, spezielle Lagerungen, professionelles Abklopfen, Inhalationen, optimales Raumklima und zusätzliche Atemhilfen sinnvoll.

Wozu sind Sprechventile nützlich?
Sprechventilversorgung

  • Sprechventile ermöglichen Patienten mit teilweise oder vollständig erhaltenem Kehlkopf das fingerfreie Sprechen. Sie bestehen aus einem Kunststoffgehäuse mit Ventilfunktion.
  • Für das Schlucktraining ist ein Sprechventil zwingend erforderlich, da es den physiologischen Ausatemstopp während des Schluckaktes stimuliert und für den nötigen subglottischen Druck sorgt. Ebenso verbessert dies die Sensibilität in den oberen Atemwegen und ermöglicht einen effektiven Hustenstoß.
  • Beachten: Sprechventile dürfen nur auf eine entblockte Trachealkanüle gesetzt werden!

Wie gelingt die Entwöhnung von der Trachealkanüle?
- Dekanülierungsmanagement

  • Eine Dekanülierung, also die Entwöhnung und dauerhafte Entfernung der Trachealkanüle, ist der Abschluss des Behandlungsprozesses. Diese ist nur dann möglich, wenn die medizinische Indikation für die Trachealkanüle nicht mehr gegeben ist bzw. erfolgreich behandelt wurde. Als Voraussetzung gelten eine allgemein adäquate Atemfunktion, effizienter Hustenstoß und eine effiziente Schluckfunktion für Speichel zum ausreichenden Schutz der unteren Atemwege vor Aspiration.

Welche Optionen der Rehabilitation nach Laryngektomie oder Teilresektion gibt es?
Stimm-, Lungen- und Nasentraining

  • Stimme: Nach der Entfernung des Kehlkopfes ist der Betroffene zunächst ohne Stimme, da mit dem Kehlkopf auch die Stimmbänder entfernt wurden. Das Ziel der Stimmrehabilitation ist es, eine für den Betroffenen geeignete Ersatzstimme zu finden.
  • Lunge: Um langfristig pulmonale Komplikationen zu verhindern, ist die Rehabilitation der Lunge ein entscheidender Bestandteil der Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. In der logopädischen Therapie können zu diesem Zweck gezielte Atemübungen durchgeführt werden.
  • Nase: Nach der Operation atmet der Betroffene nicht mehr über die Nase. Dadurch ist das Riechen zunächst deutlich eingeschränkt. Allerdings werden viele Nuancen des Geschmackes über das Riechen wahrgenommen, somit ist auch das Schmecken eingeschränkt. Mit gezielten Übungen und rehabilitativen Maßnahmen ist es möglich, die Riechfunktion wieder erheblich zu verbessern. In der logopädischen Therapie können dazu verschiedene Übungen durchgeführt werden.

Was tun wir für die Weiterbildung?
Schulungen für Pflegekräfte, Angehörige, Therapeuten und Angehörigenberatung

  • Unser Wissen geben wir gerne weiter! In berufspraktischen bzw. anwendungsnahen Seminaren und Workshops leiten wir Sie gezielt an, um Ihnen einen sichereren Umgang mit Patienten zu ermöglichen.