Ziel und Kurs immer fest im Blick
„An der Ostsee konnte ich endlich wieder richtig
durchatmen!“, erzählt Wolfgang Vogel.
Es war das schönste Geschenk nach der langen Zeit im Krankenhaus und dem Pflegewohnheim. Damals hatte er sich das Ziel gesetzt, so schnell wie möglich wieder selbstständig zu sein, um nach Hause zu können. Und mit viel Fleiß und dem guten Willen, alles an Therapien mitzumachen, was nötig war, übertraf er sogar seine eigenen Ziele und konnte wieder reisen – auch dank seiner Lebensgefährtin, die ihm hilfreich zur Seite stand.
Auslöser der ganzen Situation war ein Zungenkarzinom. Die Zunge musste ihm entfernt und aus einem Teil des Rückenmuskels eine Rekonstruktion implantiert sowie ein Tracheostoma und eine Magensonde (PEG) angelegt werden. Dadurch verlor Wolfgang seine Stimme und die Möglichkeit, normal zu essen. Nach sechs Wochen Klinikaufenthalt entstand die Frage, wie es für Wolfgang weitergehen könnte. Seine Lebensgefährtin arbeitete zu der Zeit noch und hatte zudem keinerlei pflegerische oder medizinische Kenntnisse. Deshalb initiierte die Sozialarbeiterin in der Klinik die Aufnahme in eine Pflege-Wohngemeinschaft. Lieber wäre es Herrn Vogel gewesen, er hätte wieder nach Hause gekonnt. „Aber ich hatte keine Wahl“, seufzt er. Da er von Natur aus ein pragmatisch veranlagter Mensch ist, machte er das Beste aus der Situation.
Der Vorteil einer Pflegeeinrichtung ist, dass man dort rund um die Uhr von Fachkräften versorgt wird“, erzählt er. Seine Wohneinheit bestand aus zwei Patientenzimmern, einer kleinen Küche, einem Bad und einem Balkon. Für sein Zimmer konnte er sich eigene Möbel mitbringen, Waschmaschine und Trockner waren vorhanden, das Bad behindertengerecht gestaltet. Die Lebensgefährtin von Herrn Vogel hatte sich die Wohnung im Vorfeld angesehen und alle benötigten Sachen von zu Hause mitgebracht, vieles aber auch neu gekauft. „Sinnvoll ist es, vorher genau zu erfragen, ob vielleicht bestimmte Sachen schon in der Wohnung vorhanden sind, um sinnlose Käufe zu vermeiden“, kann Herr Vogel aus seiner Erfahrung heraus berichten.
Sein Alltag bestand aus Pflege, Therapien und sehr vielen Ruhepausen. Die Physio- und Ergotherapie sowie die Logopädie befanden sich im selben Gebäudekomplex, für alles andere wurde direkt in der WG gesorgt. Nachmittags unternahm er mit seiner Lebensgefährtin Ausflüge. Nach einigen Monaten konnte er an Sonntagen nach Hause. Das linderte sein Heimweh und stärkte seinen Wunsch, dauerhaft in die eigenen vier Wände umzuziehen. Deshalb arbeitete er in den Therapien immer gut mit. Leider zeichnete es sich ab, dass Wolfgang einige Tätigkeiten noch nicht selbstständig durchführen konnte. „Beim Duschen und Anziehen brauche ich immer noch Hilfe, da ich meine Arme nicht richtig heben kann“, erzählt er. Außerdem muss Wolfgang täglich abgesaugt werden, und auch die Pflege der Magensonde geht nicht allein. Glücklicherweise ergab es sich, dass seine Lebensgefährtin zwischenzeitlich in Rente gegangen war. Somit fand sie die nötige Zeit, um die medizinischen Handgriffe zu erlernen und ihn im Alltag zu unterstützen. Außerdem waren die beiden schon vor einigen Jahren in eine altersgerechte Wohnung gezogen, sodass dort keine Veränderungen vorgenommen werden mussten.
Da Wolfgang Vogel schon vor seinem endgültigen Umzug stunden- und tageweise zu Hause war, verlief die Rückkehr ins eigene Heim problemlos. Heute fühlt er sich zu Hause wohl, es geht ihm körperlich gut. Sprechen und schlucken kann er leider immer noch nicht, und er ermüdet schnell. „Ein großes Problem für mich ist, dass ich nach wie vor über die PEG ernährt werden muss. Vor meiner Erkrankung habe ich sehr gern gegessen, es tut mir weh, nichts zu schmecken – auch wenn mir heute normale Lebensmittel über die Sonde verabreicht werden können“, erzählt der Senior.
Infokasten
Wolfgang Vogel, 76 Jahre
In der FAHL-Versorgung ist er seit 2023 und beschreibt die Firma als „zuverlässig, unkompliziert sowie kunden- bzw. patientenfreundlich“. Er trägt einen Wärme- und Feuchtigkeitsaustauscher (HME), den Humidotrach® Pro, und nutzt für die tägliche Inhalation den kompakten Nebufirst® Pro. Mehrmals täglich lässt er sich mit dem tragbaren FAHL Tracheoport® Pro absaugen. Die Produkte nimmt er auch mit auf seine Reisen.
Umso mehr freut sich Wolfgang, dass er wieder in den Urlaub fahren kann. Vor seiner Erkrankung ist das Paar viel gereist und hat Fahrradtouren unternommen. Der Trip an die Ostsee kurz nach seiner Entlassung war der erste Versuch. Weil alles so gut klappte, folgte eine Reise nach Dänemark. „Wichtig ist, dass man im Vorfeld genau ermittelt, was an Medikamenten, Geräten und Hilfsmitteln für die Zeit gebraucht wird. Vor allem im Ausland hat man sonst ein Problem. Günstig ist der Aufenthalt in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus. Unser nächster Urlaub soll nach Kroatien gehen“, berichtet er ganz begeistert.
Zum Abschluss wollen wir noch wissen, was Herrn Vogel motiviert. Er wolle alles tun, um noch ein paar Jahre zu leben, sagt er gedankenvoll. Toll wäre es, wieder sprechen und schlucken zu können, dafür gebe er sich bei der logopädischen Therapie sehr viel Mühe. „Ein Urlaub in meinem Lieblingsland Schweden wäre mein Traum – und Fahrradfahren wäre wieder toll!“, lacht er.
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