Der Trachealkanülenwechsel

 

Die Funktion des Tracheostomas liegt in der Sicherung des Atemwegs für den Patienten. Dieser eindeutige Vorteil birgt allerdings auch gewisse Nachteile oder Gefahren (s. Komplikationen). Allgemein muss berücksichtigt werden, dass die Verkürzung des Atemwegs in jedem Fall auch ein schnelleres Eindringen von pathogenen (krank machenden) Erregern mit sich bringen kann. Deshalb ist ein korrekter Umgang mit den dazugehörigen Hilfsmitteln unbedingt erforderlich, um potenzielle Infektionsrisiken zu minimieren.

Dazu gehört neben den vom Hersteller angegebenen Reinigungs- und evtl. Desinfektionsempfehlungen auch die Einhaltung der maximalen Nutzungsdauer der Trachealkanüle oder anderer Hilfsmittel, z. B. HMEs. Aber auch andere, ärztlicherseits verantwortete Indikationen machen einen Trachealkanülenwechsel unabhängig von der bisherigen Nutzungsdauer u. U. notwendig.

Grundlage der Beurteilung bildet jeweils die aktuelle Gesetzeslage zum Thema „ärztliche Delegation“. Laut SGB V gehört der Trachealkanülenwechsel keinesfalls zu den Aufgaben des Medizinprodukteberaters des Hilfsmittellieferanten.

Der Kanülenwechsel ist generell eine belastende Maßnahme für den Patienten, die für ihn nicht nur Stress bedeutet, sondern auch in einer Notfallsituation enden kann. Entsprechend ist Sorgfalt und geplante professionelle Vorgehensweise absolute Pflicht.

Trachealkanülenwechsel für Pflegepersonal