Lauthals mit Taktgefühl
Wenn man etwas wirklich will, kann man es auch erreichen. Umso beeindruckender ist es, wenn die Situation sogar ausweglos und medizinisch fast ausgeschlossen erscheint. Das gilt nicht für Dieter Lanser. Nur gut eineinhalb Jahre nach der Laryngektomie spielt er wieder Posaune. Bravo!
Der musikalische Grundstein für Dieters Passion lag sprichwörtlich unter dem Weihnachtsbaum. Vielleicht glitzerte noch das Kerzenlicht verheißungsvoll auf dem sorgsam eingepackten Geschenk. Doch die Vorfreude auf die Weihnachtsüberraschung währte nicht lang. Das 1961 voller Spannung ausgepackte Weihnachtspaket war ein Akkordeon und sorgte eher für ein zähneknirschendes Dankeschön – schlug doch das Herz viel mehr für Blasinstrumente.
„Posaune? Was ist das denn?“
Im Jahr 1962 sollte sich der große Wunsch dann doch erfüllen. In Höchstberg, nähe Ulmen, wurden Nachwuchsmusiker im städtischen Orchester gesucht. Und Dieters erklärtes Ziel war es, unbedingt ein Blasinstrument zu lernen. Am Kennenlerntag aber war der Traum die Trompete. Der Albtraum war es, dass bei der Prüfung leider kein Ton herausgekommen ist. Da blieb als Trostpreis nur die Posaune. Zum besonderen Ärgernis von Dieter, da es bei seinem Bruder mit der Trompete geklappt hatte. Zuerst konnte Dieter mit seinem Instrument nichts anfagen, völlig unbekannt war ihm das s-förmig gebogene zylindrische Rohr mit Schalltrichter. Die Reaktion seiner Eltern bestätigte seine eigene Skepsis nur mit der Frage: „Posaune? Was ist das denn?“ Doch schnell wurde klar - er war ein Naturtalent für das Blasinstrument. Schon drei Monate später hatte er seinen ersten Auftritt. Heute besitzt er ein Diplom der künstlerischen Reife mit Hauptfach Posaune. Mittlerweile kann er auch auf ein breites musikalisches Wissen und Wirken stolz sein: Er spielt in Orchestern, gibt Posaunenunterricht und gab sogar schon bei Oktoberfesten in Spanien sein Können zum Besten.
Die Blasmusik ist auch der Grund, warum wir Dieter Lanser in dem kleinen Städtchen Kinderbeuern an der Mosel für das Patientenporträt besucht haben. Vor 16 Jahren suchte der Musikverein dort eine neue musikalische Leitung. Nach der Probestunde mit ihm stand der Beschluss des 22-köpfigen Musikvereins fest: Dieter soll der neue Dirigent sein. Der Verein beschreibt ihn als einen sehr offenen aber auch sehr strengen Dirigenten. Ihm haben sie es zu verdanken, dass sie sich musikalisch weiterentwickelt haben, was beispielsweise die 60 Auftritte in einem Jahr (vor Corona) beweisen.
Im Frühjahr 2020 änderte sich dann alles schlagartig. Dieter musste laryngektomiert werden und an Posaune spielen war gar nicht zu denken, gibt er wehmütig zu. Bewegung und Erholung standen zuerst rehabilitativ im Vordergrund. Die Logopädie war letztendlich der Hoffnungsschimmer. Videos zeigten ihm, wie Laryngektomierte Flöte oder Klarinette spielten. Vom Ehrgeiz gepackt gab es nur noch ein Ziel vor seinem geistigen Auge: wieder Posaune spielen! Besonders die intensiven Gespräche und die passende Produktauswahl (Stimmprothese, Silikonkanüle, Hands-free Tracheostomaventil und HME) gemeinsam mit seinem Ansprechpartner bei der Firma FAHL ermöglichten es ihm, nach und nach seiner Leidenschaft wieder nachzugehen. Nicht mehr lang, dann feiert Dieter seine „goldenen Musikjubiläen“. In drei Jahren rundet er seine Orchesterleitung auf volle fünfzig Jahre. Wohingegen für die goldene Fünfzig im Posaunenunterricht noch fünf Jahre fehlen. Sein Herzens-Ziel, bei dem ihn die Firma Fahl gerne weiterhin unterstützt.
Dieter Lanser (geb. 1955)
Musik ist Dieters Leidenschaft. Auch wenn es damals als Kind mit der Trompete nicht funktionierte, so hat er letztendlich seine Liebe für die Posaune gefunden. Selbst nach der Laryngektomie im Jahre 2020 konnte er im Rahmen der Rehabilitation schon innerhalb kürzester Zeit wieder musizieren und seinen musikalischen Freunden mit Rat, Tat und der Posaune beiseitestehen. Vor allem der freundschaftliche Austausch mit unserem Außendienstmitarbeiter Waldemar Kelm (Danke für deinen Einsatz!) und die richtige Produktauswahl ermöglichten Dieter schnell die berufliche Re-Integration. Seinen Homecare-Versorger beschreibt er als „informativ, unterstützend und gut“.
